Der Knieschmerz ist eines der häufigsten orthopädischen Probleme. Neben dem Meniskusschaden ist der Knorpelschaden die häufigste Ursache für Knieschmerzen.

Ist die Kniearthrose weiter fortgeschritten und die Knieschmerzen so ausgeprägt, dass es zur einer Beeinträchtigung der Lebensqualität kommt, ist die Operation mit einem künstlichen Gelenksersatz unumgänglich.

Nicht immer aber muss dabei das ganze Kniegelenk ersetzt werden. Ist nur die Innenseite oder die Aussenseite des Kniegelenkes betroffen, kann die Implantation eines sogenannten Halbschlittens eine gute Option sein. Dabei wird nur die Innenseite oder die Aussenseite mit einem Gelenksersatz versorgt. Vorteil dieser Methode ist die schonende Operationstechnik, da der operative Zugang wesentlich kleiner ist als beim Ersatz des ganzen Kniegelenkes. Dadurch ist der Patient wesentlich schneller mobil und auch eine gute Beweglichkeit ist sehr schnell erreichbar.

Ich verwende für diesen Eingriff den OXFORD Halbschlitten der Firma Biomet, da er in zahlreichen Studien sehr gute Langzeitergebnisse gezeigt hat.

Durch mininimal invasive Operationsinstrumente ( Microplasty ) konnte in den letzten Jahren die Operationstechnik perfektioniert werden und dadurch die Passgenauigkeit des Implantates zusätzlich optimiert werden.

Meniskusläsion

beim Meniskus handelt es sich um eine sichelförmige faserknorpelartige Struktur im Kniegelenk. Man unterscheidet hier zwischen einem Innenmeniskus und einem Außenmeniskus. Der Meniskus hat sowohl eine Stoßdämpferwirkung als auch eine Führungsaufgabe im Knie. Bei einem Meniskusriss kommt es zu einem Einklemmen und damit verbunden zu oft sehr akut auftretenden Knieschmerzen. Bei den meisten Patienten kann dies in schonender Weise im Rahmen einer Gelenksspiegelung (Arthroskopie mit Teilmeniskusentfernung)behandelt werden. Bei jungen und sportlichen Patienten kann in ausgewählten Fällen auch eine Meniskusnaht durchgeführt werden.

Kreuzband

Durch den Riss eines Kreuzbandes kann es zu einer Instabilität des Kniegelenkes kommen. Typisch ist hier ein schmerzhaftes „Wegknicken“ des Beines. Am Anfang der Therapie steht hier eine intensive Heilgymnastik mit dem Ziel der muskulären Stabilisierung des Kniegelenkes. Sollte das Kniegelenk damit nicht ausreichend stabilisiert werden oder liegen zusätzliche Bandverletzungen vor muß eine sogenannte Kreuzbandplastik durchgeführt werden. Bei dieser Operation wird eine
Sehne (Semitendinosus/Grazilissehne) als Ersatz des Kreuzbandes eingesetzt. Wichtig ist hier auch die intensive postoperative Einzelheilgymnastik welche über mehrere Wochen durchgeführt werden muss.

Achsfehlstellungen

O-Bein und X-Bein: Fehlstellungen der Beine können oft schon in jungen Jahren festgestellt werden. Über längere Sicht führen diese Fehlstellungen zu einseitigen Belastung des Kniegelenkes und damit auch zu einer einseitigen Abnützung. Durch eine rechtzeitig durchgeführte Operation mit Korrektur der Achse („Gradstellung“) kann das Fortschreiten der Arthrose auf einige Zeit verhindert werden und damit die Beschwerden des Patienten deutlich reduziert werden. Vorteil dieser Methode ist, dass bei dem Patienten ein künstliches Kniegelenk noch für viele Jahre verhindert werden kann.

Künstliches Kniegelenk (Endoprothese)

Man unterscheidet zwischen dem Halbschlitten und der Totalendoprothese („ganzes Knie“)

Halbschlitten

Diese Methode kann bei rein einseitiger Abnützung des Knorpels an der Innenseite des Kniegelenkes durchgeführt werden. Voraussetzung sind hier intakte Bandstrukturen und eine noch gute Beweglichkeit des Kniegelenkes. Vorteil dieser
Operation ist die minimal invasive Technik (kleiner Hautschnitt und Schonung der Weichteile) und damit verbunden das schnelle Erreichen der vollen Mobilität.

Totalendoprothese

Bei Patienten mit ausgeprägter Arthrose des Kniegelenkes wird ein sogenannter Oberflächenersatz eingesetzt. Auch hier steht operativ ein schonender Umgang mit dem Gewebe im Vordergrund. Bei beiden Methoden ist das Ziel eine Wiederherstellung der Lebensqualität durch Wiedererreichen von Mobilität und Beweglichkeit. Viele Patienten können auch wieder Sportarten wie z.B. Radfahren, Wandern oder sogar Schifahren ausüben.

Dr. Ralph Schmid  |  Facharzt für Orthopädie u. orthopädische Chirurgie  |  Oberarzt am Landesklinikum Wiener Neustadt

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